Seit die Kirche um 1250 erbaut worden war, hatte sich die Kante der Steilküste der Ostsee unbarmherzig immer mehr genähert. Einer lokalen Sage zufolge rückte die Kirche in jeder Weihnachtsnacht einen Schritt ins Land hinein, was jedoch nicht ausreichte, um sie zu retten.
Um 1600 hatte die Steilküste begonnen, sich in den Kirchenhof hineinzufressen - mit dem makaberen Resultat, dass Särge und Skelette aus der Küste herausragten. Im Jahre 1910 hörte man auf, die Kirche zu nutzen, doch es sollten noch weitere 18 Jahre vergehen, bevor das Schicksal den Bau einholte.
Am 16.März 1928, um fünf Uhr morgens, geschah ein Küstenrutsch bei Højerup. Dies war zwar schon sowohl zuvor als auch danach geschehen, aber jener Sturz war deshalb so aussergewöhnlich, weil er den Chor der alten Kirche von Højerup mit zu Fall brachte.
Die teilweise abgestürzte Kirche wurde schell zum Kassenerfolg. Innerhalb von drei Tagen besuchten rund 40.000 Menschen Højerup. Alle waren fasziniert von dem dramatischen Anblick einer durchgerissenen Kirche und den Resten des Chors und Alters, der Grabsteine, Särge und Skelette am Strand. Kurz nach dem Sturz wurde beschlossen, die Kirche gegen weitere Einstürze zu sichern. Heute ragt die Kirche stolz an der äußersten Kante der Steilküste zur Ostsee empor, der verschwundene Chor ist durch eine Aussichtsterasse ersetzt worden, die einen phantastischen Ausblick über die Küste und das Meer bietet.
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