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User / rafaela.linn / rettender Engel bei Feuersbrünsten
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Zaha Hadid und ihre "Fire Station"

Als "unbaubar" galten die spektakulären Entwürfe der Zaha Hadid über lange Jahre hinweg. Bis zu diesem denkwürdigen 13. Mai 1993, als die Welt der Architektur eines Besseren belehrt wurde – ausgerechnet in Weil am Rhein. Vitra-Chef Rolf Fehlbaum hatte den Mut, gemeinsam mit der als exzentrisch geltenden Irakerin mit britischem Pass auf dem Werksgelände ein Feuerwehrhaus zu bauen, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte: eine funktionale Skulptur, ein Gebäude, das den täglichen Anforderungen einer Werkfeuerwehr ebenso Rechnung trug wie höchsten ästhetischen Ansprüchen.
Die Architektin selbst beschreibt ihr Werk wie folgt: "Der ganze Bau ist erstarrte Bewegung. Er drückt die Anspannung unter Alarmbereitschaft aus und die schlummernde Kraft, die jeden Moment explosionsartig aktiv werden kann." Diese erstarrte Bewegung zeigt sich in der Schwere des Sichtbetons, der sich durch die geniale Anordnung von Wänden und Ebenen in dynamische Leichtigkeit verwandelt.
Die Betriebsfeuerwehr, die nach einem Großbrand auf dem Vitra-Gelände 1981 gegründet worden war und auf deren Bedürfnisse Zaha Hadid ihre "Firestation" zugeschnitten hatte, wurde wenige Jahre nach der Eröffnung allerdings aufgelöst, ihre Aufgaben übernahm die erfahrene örtliche Berufsfeuerwehr. Seither ist die Feuerwache "nur" noch eines der Highlights auf dem Vitra Campus, der mit den Schöpfungen von sieben Pritzker-Preisträgern so dicht bestückt ist wie kein anderer Platz auf der Welt und der Jahr für Jahr von Zehntausenden von Architekturfans bestaunt wird.
Genutzt wird das Gebäude jetzt für Ausstellungen und Veranstaltungen und es fasziniert seine Besucher nach wie vor. Insbesondere sind es die Wände, nirgends wirklich in geraden Winkeln, scheinbar kippend und fallend, scheinbar ohne jegliches Gleichgewicht. Auch die verschiedenen Ebenen gleiten förmlich aneinander vorbei, der Betrachter unterliegt optischen Täuschungen – ein Bau zum schwindlig werden, der aber durch den schweren Beton immer wieder Stabilität erfährt.
(Quelle: Badische Zeitung)

f 6,3
1/250 s
ISO 100
21 mm

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Dates
  • Taken: Oct 6, 2017
  • Uploaded: Oct 6, 2017
  • Updated: Apr 27, 2018