Heute existiert weltweit kein Tier mehr, das dem Krallentier (Chalicotherium goldfussi) ähnelt. Seine nächsten uns bekannte Verwandten sind Tapire und Nashörner. Krallentiere lebten wahrscheinlich als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen. Die Struktur der Backenzähne zeigt, dass ihre Nahrung aus weicher Pflanzenkost bestand. Mit den langen Armen und kräftigen Krallen zogen die Tiere belaubte Äste herunter, um sie abzuäsen. Der Bau der Beckenknochen lässt vermuten, dass sie meist im Sitzen fraßen. Auf die Hinterbeine aufgerichtet, konnten sie aber auch sehr hohe Äste erreichen.
Erwachsene Tiere besaßen keine Schneide- und Eckzähne, sie rupfen Blätter mit Gaumen und Lippen ab. Die Krallen dienten wohl auch als Verteidigungswaffen, denn mit den langen Vorder- und kurzen Hinterbeinen waren die Tiere sicher keine schnellen Läufer. Sie bewegten sich wahrscheinlich ähnlich unseren heutigen Gorillas im Knöchelgang fort. Dabei waren die langen Krallen zu den Handgelenken hin eingeklappt.
Quelle: Naturhistorisches Museum Mainz
Der Namenszusatz "goldfussi" bezieht sich auf den deutscen Paläontologen und Zoologen August Goldfuß (1782 - 1848), der als Begründer der wissenschaftlichen Paläokungst, der künstlerischen Darstellungen urzeitlichen Lebens auf Grundlage wissenschaftlicher Erkennisse, gilt.
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