Dieser Tag wird nicht nur der Landschaft, der Begeisterung über die Wellen des Atlantik und der alten, verwitterten Architektur wegen auf immer in Erinnerung bleiben.
Unsere Freunde kennen die Story bereits... für alle anderen ist sie hier noch einmal - erzählt sowie in Bildern im Album Cabo Espichel
Von unserem Appartment mit dem schönen Namen "Sunset Nest" konnten wir an diesem Morgen nichts als den üblichen blauen Himmel über den roten Dächern der Stadt sehen. Der Mietwagen stand noch unten vor der Tür, eingezwängt zwischen lauter andere kleine "Nuckelpinnen" und unser Entschluss, ans Meer zu fahren, stand seit dem Vorabend bereits fest.
Ein Drittel der Strecke von ca 45 km bretterten wir zuerst über die längste Brücke, die ich je sah, erreichten das Kap nach einer knappen Stunde und verbrachten dort den größten Teil des Tages. Für die Rückfahrt hatten wir uns noch einen Besuch am Badestrand vorgenommen, wunderten uns schon, dass alle Leute bereits gegen 16:30 den Heimweg antraten, genossen aber Strand, Wind und Wellen genau so, wie es eben Landratten tun, die das Meer eher selten zu Gesicht bekommen. Hilde aalte sich im warmen weichen Ufersand und ich tobte wie ein Kind umher, fotografierte, ließ mich fast bis ans Kinn nass spritzen und fühlte mich unendlich lebendig und glücklich...
Vielleicht hätten wir schon eher mal einen Blick nach oben - oder auf die WetterApp werfen sollen...
Betrachte ich heute die Bilder, so sehe ich es bereits auf den ersten - streifige, schlierige Wolken, die Wind und nichts Gutes damit verbunden verheißen... das milchig weiße, ins Grau gehende nahm immer mehr Fläche ein...
Irgendwann, bei einem Cappuccino auf der Terrasse der Strandbar checkten wir unsere Messages und entdeckten beide eine Unzahl von Chats mit Warnungen, Befürchtungen und immer wieder der Frage: Wo seid ihr? Seid ihr in Sicherheit?
Familie und Freunde machten sich offenbar Sorgen um uns, aber warum?
Der Wind hatte inzwischen deutlich aufgefrischt, er trieb am leeren Strand Bälle von trockenen Pflanzen vor sich her, die Möwen waren seine einzigen Zuschauer und kreischten ihren Beifall in den dunklen Himmel...
Eine halbe Stunde noch stromerten wir am Strand umher, das Foto, unter dem ich hier schreibe, entstand, kurz bevor der Parkplatz in Sicht kam.
Hilde lenkte, ich las ihr derweil eine Unwetterwarnung nach der anderen vor... nun breitete sich die erschreckende Klarheit der Tatsachen vor uns aus!
Bahnverkehr wird eingestellt, Flugverkehr ebenfalls... die großen Brücken werden geschlossen!!!???
Wie bitte? Noch befanden wir uns ja auf der anderen Seite des Tejo ... die Vasco da Gama war noch nicht mal in Sicht!
Während meine Fahrerin mit festem Griff ums Lenkrad den im starken Wind bereits schlotternden Kleinwagen in Richtung Lissabon steuerte, betete ich: Lieber Gott, lass die Brücke noch offen sein, wenn wir dort ankommen!
...
Wir schafften es.
Der Verleih bekam sein Auto gerade noch fristgerecht zurück und zwei glückliche Fotografinnen erreichten - inzwischen pudelnass und ordentlich durchgeschüttelt - das "Sunset Nest".
Unsere unvergessene Sylvia weilte zur gleichen Zeit mit ihrer Familie in Porto. Im Kerzenschein chatteten wir, hofften, dass die Tür dem sich in Böen dagegen werfenden Wind stand hielt und gingen schließlich irgendwann in den frühen Morgenstunden zu Bett.
LESLIE war weiter gezogen... ;-))
f 8
1/160 s
100 ISO
105 mm
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„Jedes Feld in Irland erzählt eine Geschichte, über jeden Berg gibt es eine Legende. Jeder Fluss ist gesäumt von Sagen ... Geschichten zu erzählen ist die nationale Kunstform Irlands“
(Frank Delaney)
www.youtube.com/watch?v=zOvsyamoEDg
Ich stehe oben an der Steilküste, die zum Atlantik hinabführt. Zu meinen Füßen breitet sich das violette Heidekraut aus. Mein Blick schweift über die zahlreichen kleinen und größeren Inseln, deren z.T. skurrile Formen an Fabelwesen erinnern. Hier und da zerreißt ein Möwenschrei, einem irren Lachen gleich, die Stille. Ich lausche auf das gleichmäßige Klatschen der Wellen, beobachte die fleißigen Ameisen, wie sie Piniennadeln umherschleppen... Fast unwirklich schön, heiter und warm erscheint mir der Tag. Stünden da nicht die steinernen Häuser der Stadt wie Schutz suchend an die Felsen geschmiegt, zögen nicht in unregelmäßigen Abständen die landenden Maschinen von Aerlingus ihre Kreise in der Luft - dann wäre ich fast geneigt zu glauben, hinter dem Wacholderstrauch einen Leprechaun entdeckt zu haben. Ob der kleine Kobold dort einen seiner Töpfe mit Goldmünzen versteckt hält??? ;-)
Tags: ireland east_coast ocean howth seashore heather
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...in Europas Westend ;-)
Schon vor einiger Zeit habe ich euch von meiner Wanderung entlang der Cliffs of Howth berichtet.
Ihr habt das Baily Lighthouse gesehen sowie einen Blick auf das Fischerdörfchen von oben geworfen (beide Bilder noch einmal im ersten Kommentarfeld).
Heute nehme ich euch mit auf den ersten Teil des Weges entlang der Steilküste. Hier sind die Cliffs noch ziemlich bewachsen und wirken, als hätte sie jemand von Hand "gefaltet".
Beim Klick aufs Bild entdeckt ihr im linken Bereich einen Pfad... würdet ihr ihm folgen, gelangtet ihr zur höchsten Erhebung der Halbinsel - dem Howth Summit (171 mü.NN).
Die kleine Bucht - man erahnt sie hinter den Farnwedeln mehr, als dass man sie sehen könnte - ist über eine Treppe aus Natursteinen erreichbar.
Durch dichten Bewuchs an ihrer Oberkante vermag man nicht hinunter zu schauen...
Möglicherweise ist lagún gorm daher ein Geheimtipp für Badelustige, oder auch für Verliebte, die hier ungestörte Schäferstündchen genießen können ;-)
Tags: ireland howth bay seashore
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Baily Lighthouse - im Südosten der Halbinsel Howth Head gelegen. Die Steilküste macht in diesem Bereich ihrem Namen alle Ehre...
vom Fotostandpunkt aus bin ich über 200 schmale, steile Stufen bis zum Meer hinunter und wieder herauf gestiegen...
Der nicht explizit ausgeschilderte Wanderweg führt durch leuchtend gelb und violett blühende Heideflächen, die hin und wieder von den weiß schimmernden Felsen unterbrochen werden. Wer sich etwas Zeit nimmt und den Geräuschen lauscht, wird gewahr, wie die Wellen ans Ufer schlagen, wobei sie riesige Mengen glatt polierter Kiesel mit sich reißen. In der Rückwärtsbewegung erklingt dann eine rasselnde vieltönige Musik wie von einem Regenmacher... die Steine nehmen ihren alten Platz wieder ein, um Augenblicke später erneut der Energie des Wassers zu folgen.
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Noch ein letztes Bild aus Irland, bevor ich das alte Jahr auf der externen Festplatte versenke ;-)
...die Cliffs of Moher zählen zu den meist besuchten Naturschönheiten an der irischen Westküste.
Auch vielen, die bisher keinen Fuß auf die grüne Insel gesetzt haben, kommt diese Landschaft sehr bekannt vor... denn hier jagte Harry Potter in einem seiner Filme die berüchtigten Horkruxen... ;-)
Täglich transportieren ungezählte Reisebusse Horden von Touristen in das Gebiet...
Menschenschlangen wälzen sich die Anhöhe bis zum O’Brien’s Tower hinauf....
Genießen für wenige Minuten die herrliche Aussicht...
Tausende von Handys erfassen lächelnde Gesichter vor dem unendlichen Blau des Atlantik...
Keltischer Silberschmuck wechselt die Besitzer...
Bevor sie sich wieder davon machen - dem nächsten lohnenden Ziel zu...
Einzig dem Umstand, dass sich dieser herrliche Küstenabschnitt über acht Kilometer erstreckt, ist es zu verdanken, dass es auch heute noch das ein oder andere ruhige Fleckchen oben auf den Klippen gibt.
Mir hatte es besonders die Felsspitze „Branaunmore“ angetan. Immer wieder versuchte ich, sie vor der Kulisse der bis zu 215 m hohen Klippen in Szene zu setzen. Eigentlich hätte ich dafür hinunter ans Ufer gemusst... aber wie?
Bis ans letzte Ende des begehbaren Wanderweges bin ich für dieses Foto gelaufen - da war ich dann schon fast allein ;-)
f 7,1
1/250 s
ISO 100
40 mm
www.rafischatz-photography.de
Tags: needle westcoast atlantic crag
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