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User / rafaela.linn / Sets / Architecture Classicism
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N 55 B 1.5K C 17 E May 14, 2023 F May 28, 2023
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Im Juli 1909 gelang es dem berühmten Maler Max Liebermann (1847–1935) eines der letzten Wassergrundstücke der Villenkolonie Alsen am Wannsee zu erwerben. Dort schuf er sich mit viel Liebe zum Detail abseits der Großstadt einen Rückzugsort für seine Familie.

Die Gestaltung der Villa im Stile des Hamburger Klassizismus übernahm der Architekt Paul Otto Baumgarten, ein Schüler Alfred Messels.

Ebenfalls sehenswert ist der nach Liebermanns Wünschen und Ideen gestaltete Garten, der zur bedeutenden Inspirationsquelle seines Werkes wurde. Wer die Werke des Künstlers vor Ort bewundert, wird im direkten Vergleich immer wieder darauf gestoßen.
Heute begeistert der denkmalgeschützte und vollständig rekonstruierte Garten über 80.000 Besucher*innen im Jahr.

Hier zeige ich euch die Seite zur Straße mit dem unglaublich schönen Gemüsegarten (in meinem Rücken).

N 41 B 1.3K C 13 E May 14, 2023 F May 29, 2023
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Als Familie Liebermann das Haus bezog, war der Künstler 63 Jahre alt.
Alfred Lichtwark notierte nach seinem Antrittsbesuch die Worte Max Liebermanns:

„Sehen Sie, diese zehn Finger haben alles in zwei Jahren ermalt, Grundstück, Haus, Gartenanlage und Einrichtung. Wenn mir jemand vor 10 Jahren gesagt hätte, dass es noch einmal so kommen würde, hätte ich gelacht.“

Die von der ganzen Familie genutzten Räume im Erdgeschoss des Hauses waren unmittelbar auf den Garten ausgerichtet. Vom Esszimmer und der davor liegenden Blumenterrasse konnten die Liebermanns den Blick über die große Wiese, Heckengärten und Birkenallee schweifen lassen, während sie von der Wohnhalle auf Gärtnerhäuschen und Staudengarten blickten. In der ersten Etage befanden sich die privaten Räume sowie das große Atelier des Malers.

Bis kurz vor seinem Tod 1935 nutzte Liebermann die Villa als Sommerhaus. Während der entbehrungsreichen Jahre des Ersten Weltkriegs wurde die große seeseitige Rasenfläche ebenfalls zum Gemüsegarten. Auch das eine Situation, die Liebermann zu farbenprächtigen Werken anregte.

1917 wurde die Enkeltochter Maria geboren, die häufig bei Max und Martha Liebermann am Wannsee zu Besuch war und den Maler zu vielen, mit großer Zärtlichkeit ausgeführten Bildern inspirierte. Bis zu seinem Tod war ihm der Garten eine schier unerschöpfliche Quelle.

1940 wurde die Liebermann-Witwe von den Nationalsozialisten gezwungen, das Haus an die Deutsche Reichspost zu verkaufen, die dort ein „Lager für die weibliche Gefolgschaft“ einrichtete. Die Kaufsumme in Höhe von 160.000 Mark erhielt Martha Liebermann allerdings nicht.
(Quelle: Link aus Wikipedia)

N 57 B 1.8K C 20 E May 14, 2023 F May 29, 2023
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Nach dem Sieg der Alliierten 1945 wurde die Wannsee - Villa zusammen mit fünf anderen Villen, die alle an der Straße Am Großen Wannsee lagen, umgebaut und als „Wannsee-Krankenhaus“ eröffnet.

Im ersten Obergeschoss war im ehemaligen Atelier Max Liebermanns ein Operationssaal eingerichtet worden. Die ehemaligen Privaträume der Familie Liebermann wurden als Krankenzimmer genutzt.
Auch im Untergeschoss waren aus den meisten Räumen Krankenzimmer geworden. Aus Platzmangel wurde sogar die Loggia des Malers zur Gartenseite zugemauert, um ein weiteres Krankenzimmer zu erhalten.

Das Wannsee-Krankenhaus zog erst Anfang der 1970er Jahre aus der Liebermann-Villa aus, zuletzt hatte noch das Krankenhauspersonal im Sommerhaus gewohnt.

Quelle: blog.liebermann-villa.de

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Die Entdeckung des einzigen erhaltenen Wandgemäldes Max Liebermanns in der Loggia war eine kleine Sensation. Es begann mit dem Fund des Originalfotos, das 1914 nur als Ausschnitt unter dem Titel "Liebermann im Fotoatelier" in der Zeitschrift "Die Dame" veröffentlicht worden war und ihn vor einem großen Gemälde sitzend zeigt. Die erst auf dem Originalfoto sichtbaren Säulen führten dann zu dem wahren Aufnahmeort: der mit einem Gartenmotiv bemalten Loggia in der Wannsee-Villa. In dreijähriger Arbeit wurde das Bild vom Restaurierungsatelier Rolf-Gerhard Ernst unter bis zu 14 Farbschichten sorgfältig freigelegt, gesichert und restauriert.

Liebermanns Wandgestaltung orientiert sich an einer in der römischen Villa di Livia gesehenen und von ihm 1911 an Ort und Stelle skizzierten Wandmalerei. Sie zeigt einen doppelt eingezäunten Paradiesgarten, dessen Mitte durch einen großen, vor einer Ausbuchtung des inneren Gitterzaunes stehenden Baumes betont wird, mit einer umrankten Pergola an der Seitenwand. Den oberen Abschluss bildet ein Fries aus sieben Lünettengemälden mit Liebermann-Motiven, badenden Knaben und steigenden Pferden sowie zwei Ecklünetten mit griechisch-römischen Motiven, einer sitzenden Flötenspielerin und einer opfernden Braut.

Aus Schutzgründen wurde eine rahmenlose Verglasung mit Schiebetüren eingebaut, die es ermöglicht, die Loggia zu betreten, das Gemälde dreiseitig zu erleben und den Raum als Übergang zum Wannseegarten zu erfahren.

Quelle:http://www.nedelykov-moreira.com/de/projekte/kultur/museum-liebermann-villa


Die Loggia ist es dann auch, die auf der seeseitigen Gebäudefront die Symmetrie durchbricht...

Tags:   mural Max_Liebermann Loggia

N 225 B 12.8K C 32 E May 14, 2023 F May 31, 2023
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Anfang 1995 hatte die Historikerin Annette Ahme mit Unterstützung der Gesellschaft Historisches Berlin einen Aufruf zur Gründung einer Max-Liebermann-Gesellschaft veröffentlicht. Es fand ein erstes Treffen statt und nur wenige Wochen später wurde die Max-Liebermann-Gesellschaft im März offiziell gegründet.

Schon bei der ersten Sitzung hatte sich der Verein das Ziel gesetzt, das ehemalige Sommerhaus Max Liebermanns als einzigen verbliebenen authentischen Ort seines Lebens und Wirkens wiederherzustellen und als Museum zu nutzen.

Am 29. April 2006 fand die Eröffnung statt. Unter der Leitung des Gründungsdirektors wurden seit 2007 neben der Dauerausstellung zahlreiche Sonderausstellungen präsentiert, die sich dem Schaffen Liebermanns und seiner Zeitgenoss*innen widmen.

In einem Artikel des Tagesspiegels von 2005 stieß ich auf Informationen zur damals aktuell laufenden Restaurierung...

"Im Innenbereich wurde die Acrylfarbe auf den Wänden abgebrannt und so der Originalputz von vor 100 Jahren wieder sichtbar gemacht. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ist auch wieder der Raumeindruck halbwegs vorstellbar, den Liebermann in seinem Atelier im Obergeschoss hatte. Das Tonnengewölbe war von den Vornutzern durch eine abgehängte Decke verdeckt worden, die nun entfernt wurde.. Das Atelier ist damit zum Mittelpunkt des Museums geworden."

Mein letzter Blick lässt euch genau da hinein schauen...

N 54 B 1.8K C 16 E May 14, 2023 F Jun 1, 2023
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... oder sollte man besser sagen - Haus der kollosal folgenschweren Fehlentscheidungen?

Nur wenige hundert Meter entfernt von der Liebermann-Villa trafen sich am 20. Januar 1942 15 führende Vertreter der SS, der NSDAP sowie der Ministerialbürokratie mit der Absicht, über eine "Endlösung der Judenfrage " zu beraten.
In der etwa 90 Minuten dauernden Besprechung wurde der millionenfache Massenmord an der jüdischen Bevölkerung Europas geplant und organisiert.

Auch die Witwe Max Liebermanns - Martha Liebermann - war zur Deportation bestimmt. Sie entzog sich dieser durch eine Überdosis Veronal...

Welches unfassbare Leid an diesem Januartag über unzählige Menschen gebracht wurde, wie viele Leben ausgelöscht, und wie sehr sich die Folgen der "Besprechung mit anschließendem Frühstück" noch bis zum heutigen Tag erstrecken, das kann kaum ermessen werden.

Das Haus der Wannseekonferenz ist seit den Neunzigerjahren zu einem Ort der Aufarbeitung und des Erinnerns geworden.

Die Gedenk- und Bildungsstätte bietet neben ihren Ausstellungen vielfältige pädagogische Möglichkeiten, sich mit der Geschichte der Verfolgung und Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden, mit der Geschichte des Nationalsozialismus, mit der Vorgeschichte oder den Nachwirkungen zu befassen.
Auch wenn dadurch nichts von allem Leid ungeschehen gemacht werden kann, das Gebäude hat heute seine beste Bestimmung gefunden.

Tags:   Paul_Baumgarten memorial Wannsee


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